Schloss Steinhöfel

Schlossgeschichten

Das Schloss Steinhöfel mit seiner englischen Parkanlage gehörte – und gehörte schon immer – zu den schönsten Adelssitzen in der Mark. Seine Eleganz und die unvergleichliche Lage inspirierte Könige und Schriftsteller, Prinzessinnen und Politiker durch die Jahrhunderte hinweg.

Grund genug, das Schlossgeschichtsbuch aufzuschlagen und darin zu stöbern:
Die Schlossgeschichte beginnt mit der Errichtung eines Herrenhauses durch die Adelsfamilie von Wulffen anno 1730. In den nächsten Jahrzehnten wurde gebaut, erweitert, umgestaltet bis das Schlossensemble in seiner heutigen Gestalt erwuchs.

Vor allem die Familie des Oberhofmarschalls Valentin von Massow – die ab 1790 Besitzer der prächtigen Anlage war – prägte das Aussehen von Schloss, Park und Dorfanger zu einer einheitlichen Anlage. Valentin von Massow selbst gehörte der Preußischen Akademie der Künste an und wurde später Intendant der Königlichen Schlösser und Gärten.


Baugeschichten

Architekt und Baumeister wurde David Gilly. 1794 weilte das Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm und Luise im gerade fertig gestellten Schloss Steinhöfel. Begeistert erteilten sie daraufhin David Gilly den Auftrag, Ihnen ein Schloss in Paretz in eben diesem Stil eines märkischen Gutshauses als Sommersitz zu errichten.

Auch Karl-Friedrich Schinkel wird eine Beteiligung an den Umbauten und an der Parkgestaltung zugeschrieben – in den Jahren 1820 und 1840.

Um 1880 wurde dem klassizistischen Schloss ein neobarocker Hauch durch weitere Umbauten gegeben. Der Risalit mit Dreiecksgiebel entstand in dieser Zeit ebenso wie der Balkon und die Zinnentürmchen.


Gastgeschichten

Der Besuch des späteren Königs Friedrich Wilhelm III. und seiner Gattin und deren Folgen wurde schon beschrieben.

Im Jahr 1759 tafelte Friedrich der Große unter der sogenannten Königseiche im Park des Gutes Steinhöfel mit hohen Offizieren im Siebenjährigen Krieg kurz vor der Schlacht von Kunersdorf.

1862 führte der Weg Theodor Fontane nach Steinhöfel. Er feierte den Landschaftspark nach englischem Vorbild als einen der schönsten der Provinz.


Neuere Geschichte

1930 geht das Gut Steinhöfel aus den Händen der Familie von Massow an den Landwirt Rudolf Peine über, der 1945 im Zuge der Bodenreform wieder enteignet wurde. In den folgenden Jahrzehnten wird das Schloss von der Gemeinde Steinhöfel genutzt.

Ab dem Jahr 2000 begannen die umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten, die das Schloss im alten Glanz erstrahlen ließen. Und im Dezember 2002 wurde Schloss Steinhöfel als Hotel eröffnet.


Landschaftspark

Unter den Landschaftsgärten der Mark ist der Park Steinhöfel der wohl künstlerisch bedeutendste. Er diente als Vorbild für königliche Gärten, verzauberte den Brandenburg-Reisenden Fontane und besticht durch die besondere Kombination von Baumgruppen, weitem Blick auf Feld und Wald, Wiesen, kleinen Gewässer und kleineren Bauten. Besonders reizend ist im Herbst die Entdeckung, dass selbst die Baumgruppen in ihrer Laubfärbung aufeinander abgestimmt sind. Bereits am Eingang begrüßen den Besucher zwei Sphinxe. Geschaffen wurden sie 1792 als Sandsteinkopien nach den Originalen von Conrad Boy auf der ehemaligen Herkulesbrücke in Berlin.

Mitten im Park finden sich Tempelchen, Urnenstätten und kleine Hütten – charakteristisch für die Romantik.

Als Schöpfer dieses wohl frühesten Landschaftspark im englischen Stil in der Mark Brandenburg wird Johann August Eyserbeck vermutet, Sohn des Wörlitzer Gartenarchitekten Eyserbeck und späterer preußischer Hofgärtner unter Friedrich Wilhelm II.

Schlossgeschichten
Baugeschichten
Gastgeschichten
Neuere Geschichte
Landschaftspark